Freitag, 27. November 2009

Tag der Gerechtigkeit!

Mittlerweile wohne ich seit drei Monaten in der Pampa, am Ende der Welt, vor dem großen Bretterzaun, im Niemandsland, um nur ein paar Namen für Meckenheim zu nennen, die ich mir in den letzten Monaten anhören durfte. Hier gibt es viel Land, viele Felder und wenig Städte. Also sollte man meinen, dass man ohne Probleme von A nach B kommt. Weit gefehlt! Denn hier auf den Straßen treibt sich ein großer Risikofaktor herum: Das Kennzeichen SU. Wenn ihr dachtet, dass BM das schlimmste Kennzeichen Deutschlands ist, dann irrt ihr. 45 km/h auf Landstraßen, Vorfahrt nehmen, entweder kein Blinken oder wildes Blinken im Kreisverkehr (rechts, um zu demonstrieren, dass man jetzt in den Kreisverkehr rein fährt, links, um zu zeigen, dass man im Kreisverkehr drin bleibt und irgendwann wieder rechts, um endlich den Kreisverkehr zu verlassen), das alles gehört im Siegburger Land zu meinem Alltag. Ich behaupte mal, dass der Herr K-Punkt ein gelassenerer Autofahrer ist als ich ich, aber selbst ihn treiben die Siegburger in den Wahnsinn.
Mittlerweile habe ich innerlich sogar schon gehofft, dass mich mal jemand wegen Beleidigung anzeigt, damit ich einem Richter mal erzählen kann, was hier auf den Straßen abgeht.
Gestern kam es dann zum vorläufigen Höhepunkt. Ich fahre auf einer Vorfahrtsstraße Richtung Zuhause. Von rechts kommen zwei LKW aus einer Stichstraße. Der erste kreuzt vor mir die Straße, was schon sehr knapp war. Der Fahrer des zweiten LKW schaut mich an und fährt mir direkt vors Auto. Ich bin so in die Eisen, dass ich gerutscht bin und mit dem Kopf an meine Sonnenblende gedonnert bin. Jetzt habe ich eine hübsche Beule. Allerdings habe ich auch einen dicken, fetten Blumenstrauß vor mir auf dem Tisch stehen. Der LKW gehört nämlich zu einem ganz chicen Blumenladen nebenan und nach meinem erbosten Anruf hielt der Besitzer es für sinnvoll, mich ein wenig zu besänftigen, damit ich ihn nicht anzeige. Endlich Gerechtigkeit!
Allerdings überlege ich ernsthaft, meinen Erstwohnsitz wieder irgendwohin zu verlagern, damit ich dieses Kennzeichen los werde. Welche würdet ihr empfehlen!

Freitag, 6. November 2009

Ich fühl mich wie in der Grundschule!

Ich darf einen Steckbrief schreiben, herrlich! Und das, obwohl ich mich heute eher wie 80 als wie 8 fühle. Ihr könnt jetzt nämlich ganz stolz sagen, ihr kennt jemanden, der die Schweinegrippe hat. Jawohl, mit hat's erwischt. Wäre ja auch gelacht gewesen, wenn ich nicht so eine chice neue Sache direkt bekommen hätte, schließlich will ich die neueste Guess-Tasche auch direkt haben. Naja, der Vergleich hinkt, aber egal. Auf geht's zum Steckbrief.

1. Sechs Namen, auf die du hörst
Puppa, Puppe, Püppi, Maus, Wassertier, Iiiaaaa (aber nur, wenn mein Patenkind es so sagt)

2. Drei Dinge, die du gerade trägst
Schlummel-Zuhause-Outfit, Schal und gaaaanz viele Viren mit mir spazieren.

3. Drei Dinge, die du dir wünscht
Ich lass mal so Sachen wie Weltfrieden weg und bin egoistisch: Gesundheit, einen fetten Dreh, bei dem ich George Clooney, Patrick Dempsey und Hugh Jackman interviewen, befummeln und mit ihnen essen gehen darf (es ist ein Dreh, deswegen auch nur ein Wunsch) und einen Heiratsantrag. Den allerdings bitte nicht von den drei oben genannten Männern.

4. Drei Dinge, die du gestern, gestern Nacht und heute getan hast.
Auf der Couch gelegen, Socken gehäkelt und viel gehustet

5. Zwei Dinge, die du heute gegessen hast
Toast und Tamiflu, um die vielen Viren zu vernichten

6. Zwei Leute, mit denen zu zuletzt telefoniert hast
Mit meinem Steuerberater und meiner Mama

7. Zwei Dinge, die du morgen tun wirst
Voraussichtlich immer noch husten und endlich mein White Board neben dem Schreibtisch aufhängen.

8. Drei Lieblingsgetränke
Kaffee, Wodka O., Weißwein

Jetzt wird's schwierig mit den fünf Leute.
Also, ich nehme:




Äh...ja, mehr Leute kenne ich leider nicht, bzw. kenne ich schon, aber die haben schon einen Steckbrief ausgefüllt.... Ich bin ja gerade nicht so blogaktiv. Sorry!

Ps: Selbst das Verlinken will heute nicht klappen.
Deswegen ohne Link:
Durchs Auge ins Hirn
Wolkengucken
Sabas Welt

Montag, 28. September 2009

SO war das nicht gemeint!

Ich sage ja immer, dass in mir -trotz Umzug nach Meckenheim- ein kleine schwarz-gelbes Herzchen schlägt, aber dass es jetzt auf unsere Regierung abfärbt....neee neee neee, so war das nicht gemeint. Ich habe das dringende Bedürfnis auszuwandern.
Ich mache jetzt den Fernseher an und schaue den schönsten und tollsten Fußballern beim Kicken zu. Vielleicht bekommt schwarz-gelb dann wieder eine positive Bedeutung für mich...

Dienstag, 22. September 2009

I'm back!

Nach viel Trubel in den letzten Monaten melde ich mich endlich wieder zurück. Ich habe inzwischen der Kaiserstadt den Rücken gekehrt und habe unser Zelt in Meckenheim aufgeschlagen. Hier ist die Welt noch in Ordnung, kann ich euch sagen. An ein paar Eigenarten des Dorflebens muss ich mich zwar erst noch gewöhnen, aber unser Häuschen mit Blick auf unverbautes Land und die Ausläufer des Siebengebirges machen alles wieder gut.
Gestern hat mir Meckenheim allerdings bewiesen, dass es ganz klar am längeren Hebel sitzt. Ich wollte eigentlich nur ein bisschen durch die Altstadt bummeln und unnötig Geld ausgeben. So weit, so gut. Das Problem: Die Uhrzeit. Mittags um halb 2 geht hier mal gar nichts. Da sind alle zum Mittagsessen zuhause bei Mutti. Und die Geschäfte werden dann für mindestens zwei Stunden dicht gemacht. Bis auf einen tollen Blumen-Deko-Laden, dessen ganzes Sortiment vor dem Laden dekoriert war. Doch auch da hat mir Meckenheim ein Schnippchen geschlagen. Denn wie vorhin schon erwähnt: hier ist die Welt noch in Ordnung, d.h. der Laden wird abgeschlossen, sonst bleibt alles vor dem Geschäft stehen, denn hier wird nicht geklaut. Oder die hacken hier noch jedem Dieb die Hand ab und haben alle Schiss davor. Naja, auf jeden Fall alles dicht, ich also wieder nach Hause.
Zwei Stunden später der nächste Anlauf. Ich möchte einen Brief per Einschreiben verschicken und mache mich auf die Suche nach einer Post. Ich erinnere mich, im Vorbeifahren eine Postleuchtreklame an einer Wand erblickt zu haben und fahre dort hin. Ich finde das Schild wieder, doch es hängt relativ mittig über einer Apotheke und einem Reformhaus. Ratlosigkeit. Plötzlich sehe ich genau zwischen den Läden, versteckt in einem Hauseingang einen Briefkasten. Okay, geht der Meckenheimer so weit und bewirbt seine Briefkästen mit einer Leuchtreklame?? schießt es mir durch den Kopf. Ich lasse nicht locker, gehe in die Apotheke und frage den Apotheker, ob es hier eine Filiale der Post gebe. Natürlich gebe es sie und zwar nebenan. Er deutet aufs Reformhaus. Auf meinen fragenden Blick fügt er völlig selbstverständlich hinzu, dass sie sich im Reformhaus befinde.
Noch glaube ich an versteckte Kamera, doch bei meinem Weg durch den Ökoladen werde ich tatsächlich fündig. Zwei (!) Beamte stehen verlassen an einem kleinen Schalter mitten zwischen Tofubratling und Dinkelbrot. Ich bin begeistert.
Hier in Meckenheim ist wirklich alles ein bisschen anders....

Mittwoch, 8. April 2009

Kein Anschluss unter dieser Nummer

Heute nachmittag hatte ich diese lustige Nachricht auf meiner Mailbox:

"Hallo Bärbel-Liebes! Hier ist die Caroline. Ich wollte dir nur schnell sagen, dass die kleine Maya Christina am 22. nicht zu mir kommen kann, weil ihre Eltern blöderweise beide arbeiten müssen. So what. Wenn du also noch ein anderes Kind hast, dann kannst du es mir also gerne am 22. um 11 Uhr schicken. Maya Christina kommt dann erst wieder am 29. zu mir. Ich wünsch dir viele Eier und ein schönes Osterfest! Tschüss, Liebes!"

Ich hab dann Caroline zurückgerufen, hatte aber leider nur ihre Mailbox dran.

"Hallo Frau Caroline, ich hatte gerade Ihre Nachricht auf meiner Mailbox, die wahrscheinlich nicht für mich war, weil ich eindeutig nicht Bärbel bin. Ich wollte Ihnen nur sagen, dass Sie vielleicht noch mal versuchen, die richtige Bärbel anzurufen, damit Sie die Kinder-Schieberei am 22. auch gut über die Bühne kriegen. Zu Ihren Gunsten gehe ich mal davon aus, dass Sie da nichts Illegales treiben, aber ich hab ja jetzt Ihre Nummer. In diesem Sinne: Dicke Eier und frohe Ostern."

Sonntag, 29. März 2009

Hotelcheck: Soest

Da ich die Hälfte des Jahres in Hotels verbringe, wird es ab jetzt die Rubrik "Hotelcheck" geben.
Heute: Das "Pilgrimhaus" in Soest.

Lage: Mitten in der City von Soest.
Betten: 29. Die stehen, glaube ich, wie in meinem Zimmer alle auseinander oder über Eck. Gibt dem Ganzen einen Hauch Jugendherbergscharme.
Matratze: Ganz ok, etwas labberig.
Minibar: Ja, aber nur Cola und Bier.
Extras: Obstteller mit Messer und Löffel auf dem Zimmer.
Badezimmer: Sauber, klein, dafür aber gigantisch: Eine Rotlichlampe an der Decke. So schlüpfte mein entwichener Brustwirbel innerhalb von Minuten wieder in die richtige Position. Toll!
Fernseher: Zwar Flachbild, aber dafür brachte er ca. 10 Sekunden, um das Programm zu wechseln.
Frühstück: Gut, etwas übersichtlich, aber alles, was mich persönlich glücklich macht.
Restaurant: Ja, sehr gut, tolles Omelette, aber 13 Euro für ein paar Eier mit Tomate und Weißkohl (??) etwas teuer.
Service: Sehr nett, aber eben Westfalen.
Besonderheiten: Ältester Gasthof Westfalens.

Memo an mich: Bei einem Aufenthalt von mehr als 4 Tagen und der Notwendigkeit eines größeren Koffers ein anderes Hotel buchen = kein Aufzug, extrem steile Treppe und schon mit Mini-Trolley extreme Halsbruch-Gefahr.

Insgesamt 4 von 5 Sternen.

Montag, 23. März 2009

Gefangen im Netz der Aseag

Ich rühme mich ja immer ein wenig damit, dass ich im Laufe meines Lebens noch nie einen unfreundlichen Taxi- oder Busfahrer erwischt habe. Okay, einige Taxifahrer haben mich jenseits der 1,5 Promille übers Ohr gehauen, aber dabei waren sie stets nett, höflich und zuvorkommend. Selbst mit den viel gescholtenen Berliner Taxifahrern habe ich keine schlechten Erfahrungen gemacht - so sie denn meine Sprache gesprochen haben. Ich meine ja immer: wie man in den Wald hineinruft... und so weiter.
Heute war Bus- und Taxitechnisch allerdings nicht mein Tag. Ich wollte zum Kaiserplatz und das tut man am besten mit der Vier. Doch die kam heute nicht. Zumindest nicht zu dem Zeitpunkt, wo ich sie gebraucht hätte. Gut, nach einer halben Stunde in der Kälte habe ich mir dann ein Taxi gerufen. Auf dem Weg zum Orthopäden hat mein Taxifahrer es dann geschafft, mir seine ganze orthopädische Krankengeschichte zu erzählen. Jetzt weiß ich, dass man schon in jungen Jahren viel Sport machen und sich gesund ernähren soll. Ich sag's euch, wo wären wir ohne die Weisheit der Taxifahrer...
Auf dem Rückweg dann ein Wunder: Die Vier kreuzte tatsächlich meinen Weg.
Ich steige ein und sage: "Einmal Kurzstrecke, bitte."
Busfahrer (mit extrem unausgeglichenem Gesichtsausdruck): "Hmm."
Er druckt mir den Fahrschein aus, will ihn mir geben, fragt dann allerdings: "Wohin?"
"Bis zur Minoritenstraße."
Er verdreht völlig genervt die Augen und redet nun sehr laut mit mir: "Anderer Tarif!!"
Ich: "Bitte was?"
Er: "Meine Güte, da müssen Sie doch einen anderen Tarif nehmen!"
Ich: "Tut mir Leid, ich fahre nicht so oft Bus."
Er: "Merkt man."
Ich schlucke die Bemerkung in meinem Hals hinunter, er tippt hektisch etwas in seinen Bordcomputer, das Gerät spuckt einen Fahrschein aus. Ich will den Schein nehmen, er reißt ihn mir aus der Hand.
Er: "Nein, schon wieder falsch!"
Ich: "Was für einen Tarif muss ich denn nehmen, nur, damit ich demnächst den richtigen Schein bekomme?"
Er schaut genervt, tippt nun mittlerweile hysterisch in den Computer: "Citytarif!!"
Er gibt mir einen Fahrschein, mittlerweile der Dritte, den das Gerät auswirft.
Ich schaue drauf und sage: "Aber das kostet doch jetzt genau so viel wie die Kurzstrecke. Das verstehe ich jetzt nicht."
Damit habe ich ihn wohl richtig wütend gemacht, fürchte ich.
Er pampt mich an: "Aber ist anderer Tarif!!"
Während er mit quietschenden Reifen losfährt, dabei mehrere Leute fast über den Haufen fährt, suche ich mir einen Sitzplatz und verhalte mich ruhig. Im Geiste sehe ich mich allerdings in einer Mischung aus "Speed" und "Falling Down" mit diesem Psychobusfahrer durch Aachen heizen.
Wenn mich ein Busfahrer demnächst nach meinem Ziel fragen sollte, werde ich einfach sagen: "Das geht Sie mal so gar nichts an." Ich glaube, damit geht man dem Ärger am besten aus dem Weg.