Sonntag, 29. März 2009

Hotelcheck: Soest

Da ich die Hälfte des Jahres in Hotels verbringe, wird es ab jetzt die Rubrik "Hotelcheck" geben.
Heute: Das "Pilgrimhaus" in Soest.

Lage: Mitten in der City von Soest.
Betten: 29. Die stehen, glaube ich, wie in meinem Zimmer alle auseinander oder über Eck. Gibt dem Ganzen einen Hauch Jugendherbergscharme.
Matratze: Ganz ok, etwas labberig.
Minibar: Ja, aber nur Cola und Bier.
Extras: Obstteller mit Messer und Löffel auf dem Zimmer.
Badezimmer: Sauber, klein, dafür aber gigantisch: Eine Rotlichlampe an der Decke. So schlüpfte mein entwichener Brustwirbel innerhalb von Minuten wieder in die richtige Position. Toll!
Fernseher: Zwar Flachbild, aber dafür brachte er ca. 10 Sekunden, um das Programm zu wechseln.
Frühstück: Gut, etwas übersichtlich, aber alles, was mich persönlich glücklich macht.
Restaurant: Ja, sehr gut, tolles Omelette, aber 13 Euro für ein paar Eier mit Tomate und Weißkohl (??) etwas teuer.
Service: Sehr nett, aber eben Westfalen.
Besonderheiten: Ältester Gasthof Westfalens.

Memo an mich: Bei einem Aufenthalt von mehr als 4 Tagen und der Notwendigkeit eines größeren Koffers ein anderes Hotel buchen = kein Aufzug, extrem steile Treppe und schon mit Mini-Trolley extreme Halsbruch-Gefahr.

Insgesamt 4 von 5 Sternen.

Montag, 23. März 2009

Gefangen im Netz der Aseag

Ich rühme mich ja immer ein wenig damit, dass ich im Laufe meines Lebens noch nie einen unfreundlichen Taxi- oder Busfahrer erwischt habe. Okay, einige Taxifahrer haben mich jenseits der 1,5 Promille übers Ohr gehauen, aber dabei waren sie stets nett, höflich und zuvorkommend. Selbst mit den viel gescholtenen Berliner Taxifahrern habe ich keine schlechten Erfahrungen gemacht - so sie denn meine Sprache gesprochen haben. Ich meine ja immer: wie man in den Wald hineinruft... und so weiter.
Heute war Bus- und Taxitechnisch allerdings nicht mein Tag. Ich wollte zum Kaiserplatz und das tut man am besten mit der Vier. Doch die kam heute nicht. Zumindest nicht zu dem Zeitpunkt, wo ich sie gebraucht hätte. Gut, nach einer halben Stunde in der Kälte habe ich mir dann ein Taxi gerufen. Auf dem Weg zum Orthopäden hat mein Taxifahrer es dann geschafft, mir seine ganze orthopädische Krankengeschichte zu erzählen. Jetzt weiß ich, dass man schon in jungen Jahren viel Sport machen und sich gesund ernähren soll. Ich sag's euch, wo wären wir ohne die Weisheit der Taxifahrer...
Auf dem Rückweg dann ein Wunder: Die Vier kreuzte tatsächlich meinen Weg.
Ich steige ein und sage: "Einmal Kurzstrecke, bitte."
Busfahrer (mit extrem unausgeglichenem Gesichtsausdruck): "Hmm."
Er druckt mir den Fahrschein aus, will ihn mir geben, fragt dann allerdings: "Wohin?"
"Bis zur Minoritenstraße."
Er verdreht völlig genervt die Augen und redet nun sehr laut mit mir: "Anderer Tarif!!"
Ich: "Bitte was?"
Er: "Meine Güte, da müssen Sie doch einen anderen Tarif nehmen!"
Ich: "Tut mir Leid, ich fahre nicht so oft Bus."
Er: "Merkt man."
Ich schlucke die Bemerkung in meinem Hals hinunter, er tippt hektisch etwas in seinen Bordcomputer, das Gerät spuckt einen Fahrschein aus. Ich will den Schein nehmen, er reißt ihn mir aus der Hand.
Er: "Nein, schon wieder falsch!"
Ich: "Was für einen Tarif muss ich denn nehmen, nur, damit ich demnächst den richtigen Schein bekomme?"
Er schaut genervt, tippt nun mittlerweile hysterisch in den Computer: "Citytarif!!"
Er gibt mir einen Fahrschein, mittlerweile der Dritte, den das Gerät auswirft.
Ich schaue drauf und sage: "Aber das kostet doch jetzt genau so viel wie die Kurzstrecke. Das verstehe ich jetzt nicht."
Damit habe ich ihn wohl richtig wütend gemacht, fürchte ich.
Er pampt mich an: "Aber ist anderer Tarif!!"
Während er mit quietschenden Reifen losfährt, dabei mehrere Leute fast über den Haufen fährt, suche ich mir einen Sitzplatz und verhalte mich ruhig. Im Geiste sehe ich mich allerdings in einer Mischung aus "Speed" und "Falling Down" mit diesem Psychobusfahrer durch Aachen heizen.
Wenn mich ein Busfahrer demnächst nach meinem Ziel fragen sollte, werde ich einfach sagen: "Das geht Sie mal so gar nichts an." Ich glaube, damit geht man dem Ärger am besten aus dem Weg.