Samstag, 29. November 2008

Ich brauch neue Visitenkarten

Heute in die Rubrik "lustige Bezeichnungen für meinen Job" ein besonderes Highlight.
Protagonist: "Sach ma', wie heißt dat, wat du da machs'?"
Ich: "Naja, ich bin Autorin, aber ich schreib eigentlich gar nicht so viel. Also nur das Konzept und dann drehe ich und schneide das Ganze."
Protagonist: "Aha."
Er schaut sehr nachdenklich aus dem Fenster.
Protagonist: "Hmm. Ich hätte jetzt gesagt, du bist so wat wie so'n...naja, wie so'n Animiermädchen."
Nachdem ich in den letzten Wochen "Kabelträgerin", "Regieassistentin" und "du-da-mit-dem-Klemmbrett" genannt wurde, ist das mein persönlicher Tiefpunkt.

Mittwoch, 5. November 2008

Splish Splash

Seit Freitag haben der Herr K-Punkt und ich Probleme mit dem Magen. Und zwar nicht zu knapp. Nachdem wir essenbedingte Ursachen ausschließen konnten und auch keinen Kontakt mit konterminierten Personen hatten, waren wir bis gestern Abend ziemlich ratlos. Doch dann kam die Erleuchtung: seit letzter Woche riecht das Wasser aus dem Hahn ziemlich komisch. Erst roch es modderig wie am Elisenbrunnen, dann Ende er Woche schwang plötzlich ein chloriger Geruch mit, der unserem Badezimmer ein bisschen Hallenbadathmosphäre verlieh. Nach ein paar schmissigen Googlern wie "stinkendes Wasser Aachen" oder "Infektion durch Trinkwasser in Aachen" hatten wir dann die Bestätigung: Seit letzter Woche gibt es wohl wassertechnisch einige Probleme in Aachen, die ein paar kluge Stawag-Angestellte mit Chlor wieder gut zu machen versuchen. Klappt allerdings nicht so ganz. Bei meinen Recherchen bin ich allerdings darauf gestoßen, dass 25% der Trinkwasserproben Fäkalienrückstände beinhalten... Da ich nach dieser Info das Bedürfnis hatte, jemanden von der Stawag in Grund und Boden zu brüllen, hab ich bei dem Verein gerade mal angerufen und warte seitdem auf den Rückruf. Ich werd jetzt erst mal unseren WasserMax entsorgen.

Mittwoch, 22. Oktober 2008

Ruhrpott De Luxe

Am Wochenende im VIP-Bereich der Arena in Duisburg:
Ein junger Mann und seine Freundin sitzen beim Essen neben uns am Tisch. Wir haben Drehpause, das heißt, ich will nicht reden, nicht denken und auch anderen Menschen nicht bei eben diesen Dingen zuhören. Ich muss aber, denn die aufgebrezelte, mit billigem, goldenen Modeschmuck behangene Ruhrpott-Tussi hat ein extremes Mitteilungsbedürfnis, dem auch wir uns nicht entziehen können.
Sie spricht wie ein Maschinengewehr. Das habe ich früher schon über andere Menschen gesagt, jetzt bekommt der Spruch eine völlig neue Bedeutung.

Sie: "WennwirinMünchensindmüssenwirinsHofbräuhausgehen."
Er: "...Äh...okay."
Sie: "DamussmannämlichhinwennmaninMünchenist."
Er: "...Äh...okay."
Sie: "AberdamitmandahinkannmusstdumirersteineHermestaschekaufen."

Ich denke: "Was um alles in der Welt ist eine Hermes Tasche? Ist das so ein Plastikteil, das der Versandhausbote immer bringt?" Dann schnalle ich es: Sie meint eine Hermés-Tasche [ɛʀˈmɛs-tasche].

Er: "...Äh...naja...die sind bestimmt teuer, oder?"

Ich denke: Teuer ist relativ. Für deine Begleitung ist teuer schon ein Einkauf bei H&M statt bei Kick. Und eine Hermés-Tasche -also die schönen- fangen bei 5.000 Euro an. Wie kriegt noch mal der normale Hartz IV- Empfänger?

Sie: "DasgehtschonohmeineMutterruftgradanMussrangehen."

Dann fängt sie an, mit ihrer Mutter zu sprechen. Ich glaube, sie will mit diesem Telefonat ins Guinessbuch. Sie schafft es, so unfassbar viele Infos rauszuhauen, dass mir nach zwei Minuten schwindelig ist. Ich fange mich wieder, indem ich ans Nachspeisenbuffet flüchte. Als ich zurückkomme, wird es gerade spannend.

Sie: "UndderFlowillmireineHermestaschekaufenIstdasnichttoll???"

Flo schaut plötzlich ganz hektisch. Er ahnt wohl, dass das hier in die falsche Richtung läuft.

Sie: "JadasfindeichauchtotalsüßvonihmAbersoisterjaImmertotalgroßzügig."

Flo schaut jetzt nicht mehr großzügig, sondern sehr sparsam aus der Wäsche.

Wir müssen jetzt leider weiter drehen. Vom Fußballspiel hat der arme Flo übrigens gar nichts mitbekommen. Er saß noch am Ende der zweiten Halbzeit vor seiner Schießbuden-Freundin und hat sich beschallen lassen. Und weil er ihr immer so lieb zuhört, darf er ihr auch eine Hermés-Tasche schenken.

Samstag, 18. Oktober 2008

Komm mit mir ins Abenteuerland

Meine große, einzig wahre, jedoch sehr unglücklich endende Teenager-Liebe Hartmut hat -laut Bild- unter schweren Depressionen und Alkoholproblemen gelitten. O-Ton vom Manager: "Am frühen Morgen standen zwei leere Weißweinflaschen auf dem Tisch!"
Es ist wirklich unfassbar, aber der ist wirklich noch zu spießig, um ganz gepflegt abzustürzen.

Mittwoch, 24. September 2008

Ich will ja nicht viel...

Zum Frühstück im Hotel brauche ich diesen ganzen Schnickschnack mit Würstchen, Tomate mit Mozarella oder 87 verschiedene Müslisorten nicht. Was ich brauche: 1 Brötchen, Butter, 1 gekochtes Ei, zwei Tassen Kaffee und ein Glas Orangensaft.
Ergebnis: kein Ei- weder gekocht noch gerührt-, keine Gläser neben der O-Saftkaraffe und der Kaffee kam, nachdem ich fertig war. Da fängt der Tag doch direkt richtig gut an...

Freitag, 12. September 2008

Olé Olé

Richtig doof finde ich es, wenn ein kleiner, hässlicher, übergewichtiger, verpickelter Security auf dem Aachener Tivoli einen Vater auffordert, seinen 4jährigen Sohn von der der Armlehne runterzunehmen, obwohl der Kleine dort sicher sitzt und niemanden stört. Stattdessen soll der Knirps sich in den Mittelgang stellen.
So richtig doof finde ich dann aber, wenn ein noch kleinerer, hässlicherer, dickerer Security ankommt und den Vater bittet, seinen Sohn aus dem Mittelganz zu entfernen. Der Kleine hat vom Spiel also nur Oberschenkel aus der Reihe vor ihm gesehen. Bei so einem bescheidenen Spiel war das aber mit Sicherheit die bessere Alternative...

Mittwoch, 3. September 2008

Duty-Free-Geschichten

Merke: Nach zwei Stunden Schlaf ist der Münchener Flughafen kein guter Aufenthaltsort. Man ist einfach zu geschwächt, um den Duty-Free-Shop links liegen zu lassen. Und als Entschädigung für die kurze Nacht muss es dann die GUESS-Tasche sein. Aber eigentlich ist meine Kindheit schuld. Wer schon mit dem Leitsatz: "Es gibt Sachen, die kann man haben und es gibt Sachen, die muss man haben" aufwächst, der kann doch im Leben keine Disziplin entwickeln. Ich werde meiner Mutter die Tasche in Rechnung stellen.