Ich war auf einer russischen Hochzeit in Werne. Glücklicherweise musste ich dort nur drehen, so dass ich mich nicht den ganzen Abend im Saal aufhalten musste. Das war nämlich aus mehreren Gründen nicht zu ertragen:
1. Die Musik: russische Musik ist eine Mischung aus türkischem Geleiere und griechischem Sirtaki. Nach fünf Minuten dachte ich, ich muss gegen eine Wand laufen.
2. Die Lichtverhältnisse: Die Hochzeitsfeier begann um halb 3 nachmittags. Um den Feierwütigen Russen allerdings vorzugaukeln, dass es schon spät genug ist, um eimerweise Wodka zu trinken, wurden die schönen großen Panoramascheiben mit lichtundurchlässigen Stoffen verhangen und der restliche Saal in romantisches, aber sehr spärliches Kerzenlicht getaucht. Um 17 Uhr hatte ich das dringende Bedürfnis, ins Bett zu gehen, obwohl ich keinen Tropfen getrunken hatte.
3. Die Moderatorin: Eine Dame führte die Gesellschaft mit Spielchen und Gesinge durch den Abend. Erst war sie als Zigeunerin verkleidet, was ich schon relativ befremdlich fand. Dann hatte sie irgendwann einen Hauch von nichts an, um um 20 Uhr schließlich als Krankenschwester das Stetoskop zu schwingen. Das wiederum hat meinen Kameramann veranlasst, in die Hände zu klatschen und zu rufen: "Jetzt strippt sie endlich!" Hat sie aber dann doch nicht gemacht.
Erstaunlicherweise gab es einen Tisch, der schon nach einer Stunde völlig hackestramm war und auch von 100 feierwütigen Russen alkoholtechnisch nicht überboten werden konnte: Der Tisch der Arbeitskollegen. Die haben nämlich von dem ganzen russischen Geschwätz kein Wort verstanden und sich dann auch ihre eigene Muttersprache weggesoffen. Am Ende waren alle glücklich. Die viergeschossige Hochzeitstorte hat den Weg in den Saal schadlos überstanden, das Brautpaar hat sich zu später Stunde auch noch mal ein Lächeln abgerungen und ich habe Werne mit kitschig-schönen Bildern verlassen...
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Mittwoch, 20. August 2008
Mittwoch, 11. Juni 2008
25 Minuten später:
Ich habe zwei Alternativen: Entweder ich stöpsel mir jetzt Ohropax rein und versuche, einen halbwegs sinnvollen Text auf die Kette zu bekommen, oder ich häng mich jetzt mit einer Pulle Bier über die Brüstung und schreie "Türkijeee". Wer mich ein wenig kennt, weiß, was jetzt passiert...
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Dienstag, 10. Juni 2008
Meine Aura ist hellblau...
Und nicht nur das. Dazu noch ein bisschen indigoblau, grün, gelb und gaaanz viel rosa. Das hat mir gestern ein Geistheiler gesagt, der ohne künstliche Hilfsmittel, 3D-Brillen oder anderen Schmuh solche tollen Dinge sehen kann. Die Dienste dieses Mannes habe ich logischerweise nicht persönlich in Anspruch genommen, sondern mein Besuch war rein beruflicher Natur. Ich sag das mal lieber dazu, nicht, dass hier noch ein falscher Eindruck entsteht.
Am Ende dieses völlig absurden Interviews war ich nicht nur davon überzeugt, dass er die verlorenen Seelen dieser Erde wieder zurück in die Anders-Welt schicken kann - O-Ton: Husch Husch- oder Magengeschwüre ohne Operation aus Mägen von richtig echten Menschen entfernen kann, sondern auch, dass ich eine total abgefahrene Aura in total crazy Farben habe, die ich blöderweise gar nicht mag. Zur Bedeutung der Farben hat er sich übrigens auch ausgelassen. Hellblau heißt, ich bin kommunikativ. Okay, nach einer Stunde Interview hat er wohl gemerkt, dass ich ungern andere reden lasse. Grün heißt, dass ich andere Menschen durch meine bloße Anwesenheit heilen kann. Kann man vielleicht noch einen lukrativen Nebenerwerb draus machen... Rosa ist meine sensible Seite. Blöd, dass Rosa mir gar nicht steht. Aber ist ja nicht so schlimm. So viele Menschen gibt es ja Gott sei Dank nicht, die mich in meine rosa Aura eingehüllt sehen können. Besonders spannend fand ich Indigoblau. Das bedeutet nämlich, dass ich das „3. Auge“ habe. Will sagen, ich habe seherische Fähigkeiten. Dem kann ich zustimmen. Gerade habe ich zum Beispiel die Vision, dass ich in genau 10 Minuten mit einem gepflegten Prosecco Aperol auf der Couch sitze. Bin mal gespannt, ob das zutrifft....
Am Ende dieses völlig absurden Interviews war ich nicht nur davon überzeugt, dass er die verlorenen Seelen dieser Erde wieder zurück in die Anders-Welt schicken kann - O-Ton: Husch Husch- oder Magengeschwüre ohne Operation aus Mägen von richtig echten Menschen entfernen kann, sondern auch, dass ich eine total abgefahrene Aura in total crazy Farben habe, die ich blöderweise gar nicht mag. Zur Bedeutung der Farben hat er sich übrigens auch ausgelassen. Hellblau heißt, ich bin kommunikativ. Okay, nach einer Stunde Interview hat er wohl gemerkt, dass ich ungern andere reden lasse. Grün heißt, dass ich andere Menschen durch meine bloße Anwesenheit heilen kann. Kann man vielleicht noch einen lukrativen Nebenerwerb draus machen... Rosa ist meine sensible Seite. Blöd, dass Rosa mir gar nicht steht. Aber ist ja nicht so schlimm. So viele Menschen gibt es ja Gott sei Dank nicht, die mich in meine rosa Aura eingehüllt sehen können. Besonders spannend fand ich Indigoblau. Das bedeutet nämlich, dass ich das „3. Auge“ habe. Will sagen, ich habe seherische Fähigkeiten. Dem kann ich zustimmen. Gerade habe ich zum Beispiel die Vision, dass ich in genau 10 Minuten mit einem gepflegten Prosecco Aperol auf der Couch sitze. Bin mal gespannt, ob das zutrifft....
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